Diagnose: Atrioventrikulärer Septumdefekt (AVSD)

Eine Geschichte aus der stylecats® Familie von Lilian Hecht:

Wir haben im November 2015 zwei OKH-Katzen im Alter von 4 Jahren von einer kleinen Tierzucht übernommen. Es handelt sich um einen Kater, „Mr. Blue“ und eine Katzendame namens „Cassis.“ Beide waren übrigens auch schon in der stylecats® Fotogalerie zu sehen.

Für Cassis wurde damals lange nach einem Plätzchen gesucht, das etwas ruhiger sein sollte, da sie einen angeborenen Herzfehler hat. Weitere Katzen wie Mama, Tanten, Oma, potente Kater und auch immer mal wieder Katzenbabys brachten zu viel Unruhe mit sich. Sie sollte jedoch nicht alleine vermittelt werden und durfte ihren Halbbruder und besten Freund, „Mr. Blue“ mitnehmen. Es war bei uns Liebe auf den ersten, den zweiten, und auch den … Blick.

Bei Cassis wurde im Alter von 11 Wochen eine keine so gute Diagnose gestellt: Atrioventrikulärer Septumdefekt (AVSD) AV-Kanal, deutliche Rechtsherzvergrößerung und Pulmonalartherienvergrößerung. Hierbei handelt es sich um einen angeborenen Herzfehler, der sich durch Fehlbildungen der Herzscheidewand und der Herzklappen zeigt. Auffällig war bei Cassis schon immer eine erhöhte Atem- und Herzfrequenz. Auch war sie die Kleinste im Wurf und hatte beim Spielen und Toben weniger Ausdauer als ihre Geschwister.

Die Lebenserwartungsprognose der Ärzte war 2-3 Tage bis 20 Jahre!!! Auch die Euthanasie wurde sofort angeboten. Für die damalige Züchterin kam dies überhaupt nicht in Frage, so lange kein offensichtliches Leiden wahrzunehmen war. Cassis durfte also bleiben und wurde bestens umsorgt.

Als wir sie dann im Alter von 4 Jahren übernommen haben, stellten wir beide Katzen beim Tierarzt unseres Vertrauens (eine große renommierte Praxis) vor. Bei Cassis wurde noch einmal ein Herzultraschall gemacht und der Tierarzt meinte: „Wenn ich das nicht mit meinen eigenen Augen sehen würde, könnte ich nicht glauben, dass man mit einem solchen Herzen leben kann.“

Zur Medikation: Cassis bekommt seit Jahren zur Entlastung des Herzens bzw. zum besseren Abtransport des Wassers aus der Lunge, lediglich 1 x täglich 2,5 mg Dimazon – nicht mehr und nicht weniger. Sie konnte sogar kastriert werden. Eine Ärztin einer Tierklinik in Wiesloch hat sich „getraut“. Ein großes Problem gibt es allerdings bis heute. Das Narkoserisiko ist sehr hoch. Ihre Ruheatemfrequenz liegt immer noch bei ca. 40 Atemzügen in der Minute.

Cassis wird im August 11 Jahre alt
und lebt nun mit ihrem Mr. Blue schon seit mehr als 6 Jahren bei uns. Sie ist eine tolle, sehr lebendige Katze und erfreut sich bester Gesundheit. Sie ist Frischluftfanatikerin und liebt die Sonne über alles. Na ja, wie die meisten Katzen eben. J

Mit diesem Bericht möchte ich gerne Mut machen, die Hoffnung bei schwierigen Diagnosen nicht gleich aufzugeben. Es ist immer gut, sich weitere Meinungen einzuholen und auch das eigene Gefühl mit einzubeziehen. Manchmal geschehen doch noch kleine und auch etwas größere Wunder.

Liebe Grüße aus Pforzheim
Lilian Hecht