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Katzenkrankheit FIP – Heilungsmöglichkeiten und Wissenswertes

Wird die Krankheit FIP bei Katzen festgestellt, ist die Diagnose ein Schock für die Halter: Sie gilt als häufigste Todesursache von Katzen weltweit. Eine Behandlung kann zwar Zeit gewinnen, aber keine Heilung versprechen – zumindest bisher! Inzwischen gibt es vielversprechende Methoden, die nicht nur Hoffnung machen, sondern schon Erfolge feiern konnten. Wir erklären dir, was FIP ist, wie sich Katzen anstecken und stellen die Behandlungsansätze mithilfe der Influencerin und FIP-Betroffenen Sabrina vor.

Was ist FIP?

Die Krankheit FIP (feline infektiöse Peritonitis) ist

  • eine schwere Infektionskrankheit, bei der die Zellen des Immunsystems, sogenannte Monozyten und Makrophagen, von dem Virus befallen werden,
  • kann nur Katzen befallen,
  • wird durch eine aggressive Mutation des harmlosen Feline Coronavirus FCoV ausgelöst, das in der Katzenpopulation weit verbreitet ist,
  • es gibt keinen Zusammenhang mit den Coronaviren der Pandemie,
  • das Virus greift die Hülle, also die Schutzhaut der inneren Organe an,
  • ca. 80 bis 90 % der Katzen tragen das FCoV-Virus in sich, es siedelt sich grundsätzlich im Darm und im Bauchfell der Katze an,
  • doch nur in 3 bis 5 % der Fälle mutiert das Virus zu FIP,
  • zur Diagnose von FIP sind verschiedene Tests wie Ultraschall, Röntgen und ein PCR-Test nötig, da eine Untersuchung des Bluts allein keine eindeutige Prognose geben kann.

Sabrina erklärt:

“Es ist vergleichbar mit Herpes. Viele Menschen sind Träger, doch nur bei manchen bricht es aus. Die Katzen haben durch das FCoV zunächst keine Probleme oder Beeinträchtigungen. Es kann bei einigen Tieren höchstens zu leichtem Schnupfen oder Durchfall kommen. In der Regel kann das Immunsystem der Katzen mit diesem Virus gut umgehen, sodass die Infektion keinen drastischen Verlauf nimmt, solange das Virus im Körper nicht mutiert.”

Es gibt verschiedene Formen der Krankheit:

  1. feuchtes FIP: Bei der feuchten Form sammelt sich Flüssigkeit in Körperhöhlen wie der Brusthöhle oder im Bauchraum der Katze. Dadurch verändert sich auch die äußere Körperform des erkrankten Tieres – der Bauch wird birnenartig. Hinzu kommen Fieber, Appetitlosigkeit, Apathie und eine Bauchfellentzündung.
  2. trockenes FIP: Die trockene Form zeigt sich mit knotigen Veränderungen des Gewebes und Entzündungen der inneren Organe. Oft treten Veränderungen der Augen oder Lähmungen auf. Da sich verschiedenartige Symptome zeigen können, ist die Erkrankung nicht immer sofort feststellbar.
  3. Mischform: Ist das Immunsystem der Katze besonders stark geschwächt, kann auch eine Mischform auftreten.

Ist FIP bei Katzen ansteckend? So bekommen Katzen FIP

Ja, Katzen können sich gegenseitig mit FIP anstecken. So verläuft die Ansteckung:

  • Das feline infektiöse Peritonitis-Virus (FIPV) wird über den Kontakt mit Speichel, Kot oder Nasensekret einer infizierten Katze weitergegeben. Die Katzen scheiden es zum Beispiel im Katzenklo mit aus. Hast du mehrere Katzen zu Hause, steigt also das Risiko einer Verbreitung der Krankheit, wenn sie bei einer deiner Lieblinge diagnostiziert wurde.
  • Reine Haus- und Wohnungskatzen infizieren sich jedoch eher selten mit dem Virus, da sie nicht mit anderen Artgenossen in Kontakt kommen.

Sabrina, die selbst mit ihrer Katze Sally gegen die Krankheit ankämpft, weiß:

“Eine Infektion bedeutet nicht gleich eine akute Erkrankung. In einigen Fällen bricht sie gar nicht aus. Das Gefährliche ist eine mögliche Mutation des Coronavirus im Katzenkörper zum FIP-Virus. Wie es zu einer solchen Mutation kommt, lässt sich nicht immer eindeutig sagen – oft bei jungen Katzen im Alter von sechs Monaten oder älteren Tieren ab 14 Jahren, bei denen das Immunsystem noch oder nicht mehr stabil ist.”

  • Das Risiko von FIP kann verringert werden, indem vor allem Kitten und junge Katzen von großen Populationen ferngehalten werden. Achte auch sorgsam auf die Hygiene in eurem Katzenzuhause.
  • Auslöser, die zu einer Mutation des FCoV führen, sind Stress, schlechte Ernährung, eine geschwächte Darmflora oder andere Infektionen. Diese schwächen das Immunsystem, das dem Virus nicht mehr standhalten kann.

Sabrina berichtet von der Infizierung ihrer Katze:

“Es wird vermutet, dass eine Kombination aus geschwächtem, noch nicht stabilem Immunsystem und prophylaktischer Wurmkur sowie einer Impfung der Auslöser ist. So war es beispielsweise bei meiner Katze Sally.”

Kann FIP von Katzen auf Menschen übertragen werden?

Hat deine Katze FIP, brauchst du dir zumindest um die Menschen, die im Katzenhaushalt leben, keine Sorgen zu machen: FIP ist nicht von der Katze auf den Menschen übertragbar. Allerdings können Menschen Überträger der Krankheit auf die Katze sein. Es ist möglich, dass wir den Virus durch unsere Kleidung und unsere Schuhe in die Wohnung transportieren.

Katzenkrankheit FIP – das sind die Symptome

Die Symptome von FIP sind vielfältig und nicht immer eindeutig. Diese Anzeichen kann deine Katze zeigen, wenn sie erkrankt ist:

  • Fieber,
  • Appetitlosigkeit,
  • Apathie und Lethargie,
  • Flüssigkeitsansammlung im Bauch,
  • Gelbsucht,
  • Anämie,
  • Atembeschwerden,
  • Lähmungen,
  • Veränderungen der Augen,
  • Knoten an den Lymphen und
  • Verhaltensveränderungen.

Lebenserwartung von Katzen mit FIP

Katzen, bei denen FIP diagnostiziert wird, haben in der Regel nur noch wenig Zeit: Die Lebenserwartung liegt bei wenigen Tagen oder höchstens ein paar Monaten. Doch eine neuartige Behandlungsmöglichkeit gibt Hoffnung: Durch die Verabreichung eines Medikaments konnten erkrankte Fellnasen erfolgreich behandelt werden, sodass die Diagnose kein zwangsläufiges Todesurteil mehr ist.

FIP bei Katzen – so sieht die Behandlung aus

Sabrina macht allen Katzenbesitzern von FIP-erkrankten Fellnasen Mut:

„Man hat nichts zu verlieren – wenn man es nicht versucht, hat man schon verloren.“

Die Katzenkrankheit FIP galt lange Zeit als unheilbar, sodass eine Diagnose für die erkrankte Katze tödlich endete. Noch können Katzenbesitzer zwar nicht vollends aufatmen, doch es gibt Lichtblicke: Inzwischen gibt es vielversprechende Therapie-Möglichkeiten, die zwar noch nicht offiziell zugelassen sind, aber eine Heilung der Krankheit versprechen.

FIP Medikament

Wissenschaftlern an der Universität von Kalifornien gelang der Durchbruch: Sie entwickelten ein antivirales Medikament zur Behandlung von Katzen mit FIP. Die Therapie von erkrankten Stubentigern mit GS-441524 schlug bei ca. 80 % der Tiere an und konnte sie heilen. Das Medikament dringt in die Zellen der Katzen und verhindert die Virusreplikation. Der einzige Haken: Es ist in der EU noch nicht zugelassen und demnach nicht auf dem Markt erhältlich. Es gibt jedoch laufende Studien beispielsweise von der Tierärztin Dr. Katrin Hartmann an der LMU in München, die einen Therapieerfolg nachweisen wollen, damit das Medikament zugelassen werden kann. Du kannst daher versuchen, deine erkrankte Katze mithilfe deines Tierarztes an so einer Studie anzumelden.

FIP Impfung

Da es für die Zulassung des Medikaments noch keine zeitliche Angabe gibt, kann eine Impfung gegen FIP eine wirkungsvolle Alternative sein. Eine Garantie für die Wirksamkeit des Wirkstoffs, der den Ausbruch von FIP bei deiner Katze verhindert, gibt es jedoch nicht, er kann lediglich das Risiko senken. Dabei werden der Fellnase abgeschwächte Viren oder harmlose Teile des Virus injiziert. Der Katzenkörper entwickelt dann Antikörper dagegen, die eine Infektion bei einem möglichen Kontakt mit dem Erreger bekämpfen.

Entscheidest du dich für eine Impfung bei deinem schnurrenden Liebling, sollte der Impfstoff möglichst im Kittenalter das erste Mal geimpft werden, da besonders junge Katzen erkranken. Die zweite und dritte Impfung erfolgen dann jeweils 2 bis 4 Wochen nach der ersten Injektion. Anschließend ist etwa jährlich eine Auffrischungsimpfung nötig. Lass dich von einem Tierarzt beraten, ob eine Impfung bei deiner Katze sinnvoll ist.

Fazit: FIP ist eine schwere Krankheit bei Katzen, deren Diagnose dich als Besitzer vor eine Herausforderung stellt. Allerdings ist die Krankheit keine Garantie mehr für den Tod des Tieres – inzwischen gibt es Hoffnungsschimmer, um sie zu besiegen. Da ein wirkungsvolles Medikament zwar entwickelt, aber noch nicht zugelassen wurde, kannst du deine Katze nur bei einer offiziellen Studie anmelden, die das Medikament testen, oder vorsorgen, indem du deine Katze frühzeitig impfen lässt, um die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs von FIP zu senken.

Seid ihr selbst betroffen, gibt es zahlreiche Foren und Hilfsstellen beim Tierarzt, bei denen ihr Unterstützung und Beratung bekommt. Ihr habt selbst Erfahrung mit der Krankheit machen müssen? Erzählt gerne von eurer Geschichte und macht anderen Betroffenen Mut!

_In Zusammenarbeit mit Sabrina von @sallyfipfighter

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