Wohnung katzensicher machen: So klappt’s
Endlich ist es soweit: Der Einzug deines samtpfotigen Begleiters steht kurz bevor! Wichtig ist für deinen tierischen Mitbewohner vor allem ein sicherer Hafen: In deiner Wohnung sollte er sich heimisch fühlen und unbeschwert herumtigern können. Damit das gelingt, bist du als Katzenhalter gefragt, alle Gefahrenquellen zu erkennen und deine gesamte Wohnung katzensicher zu gestalten. Wir zeigen dir, worauf du achten solltest.
Fenster katzensicher machen
Eine der wichtigsten Maßnahmen, um deine Wohnung katzensicher zu machen, betrifft die Fenster: Gerade bei gekippten Fenstern kann sich deine Katze schwer verletzen, im schlimmsten Fall tödlich. Diese Möglichkeiten zum Schutz bieten sich dir:
- Kippfenster-Schutzgitter einsetzen: Besorge für deine Kippfenster Schutzgitter, die du ganz einfach ankleben oder schrauben kannst. So ist der Fensterspalt zuverlässig vergittert, wenn du deine Wohnung lüftest, und deine Katze ist beim Klettern und Spielen nicht in Gefahr – durch das Gitter kann sie nicht in den Fensterspalt rutschen.
- Katzensichere Fliegengitter: Herkömmliche Insektenschutzgitter vor komplett geöffneten Fenstern sind nicht als Katzenschutzgitter geeignet, da sie reißen können. Es gibt jedoch katzensichere Insektenschutzgitter, die robuster sind: Das Netz hält auch gegen die Krallen deines Stubentigers stand und der Rahmen ist beispielsweise aus stabilem Aluminium.
- DIY- Katzengitter: Bist du handwerklich begabt, kannst du mit dem passenden Werkzeug und Holzlatten einen eigenen Rahmen bauen und diesen mit einem bissfesten Katzennetz oder Kaninchendraht versehen.
- Gardinenschnüre sichern: Gardinenschnüre oder Schnüre von Jalousien stellen ebenfalls ein Risiko am Fenster dar. Im schlimmsten Fall kann sich deine Fellnase nicht selbst befreien und verheddert sich lebensgefährlich.
Fenstersicherung für Katzen ohne Bohren
Wohnst du zur Miete oder möchtest du deine Fenster nicht anbohren, gibt es auch wirksame Schutzmaßnahmen für deine katzensicheren Fenster, ohne bohren zu müssen:
- Katzennetz vor dem Fenster spannen: Als Katzen-Fenstersicherung für komplett geöffnete Fenster eignen sich Sicherheitsnetze mit groben Maschen, sodass ein schöner Ausblick bestehen bleibt, deine Mieze aber nicht nach draußen gelangen kann. Ein auf dein Fensterformat passender Kunststoffrahmen wird in das Fenster eingesetzt und das Netz darin gespannt. Nach dem Lüften kannst du den Netzrahmen einfach wieder herausnehmen.
- Kipp-Regler einsetzen: Mit sogenannten Kipp-Reglern kannst du dein gekipptes Fenster stufenweise öffnen. Die kleinsten Öffnungen ermöglichen ausreichend Frischluft, aber nicht genug Platz für deine Katze. Die kleinen Hebel und dessen Halterung lassen sich einfach ankleben und daher problemlos wieder entfernen.
Dachfenster katzensicher machen
Dachfenster katzensicher zu machen ist ebenfalls nicht aufwändig. Auch hier kannst du ein Kippfenster-Schutzgitter nutzen, was jedoch voraussetzt, dass dein Dachfenster auch nur so weit geöffnet werden kann, wie es die Größe des Schutzgitters zulässt. Als Alternative bietet sich ein innen montiertes Katzennetz an, welches beispielsweise mit Hilfe von Haken an der Dachschräge am Fenster befestigt wird.
Unser Tipp: Nicht nur Fenster, sondern auch den Balkon solltest du katzensicher machen. Zu groß ist die Gefahr, dass deine Wohnungskatze doch mal Reißaus nimmt, sich im Gitter der Ummantelung verletzt oder gar stürzt. Hier helfen spezielle Netze aus reiß- und bissfesten Stoffen.
Treppe katzensicher machen
Viele Katzen sind liebend gerne auf Treppen unterwegs: Hier kann man klettern und von oben herab alles wunderbar beobachten. Gerade Holztreppen oder Treppen mit Fliesen stellen beim übermütigen Toben eine
Rutschgefahr dar – die vor allem gefährlich werden kann, wenn ein durchlässiges Geländer vorhanden ist. Bei solchen offenen Treppen mit vergleichsweise rutschigem Boden bieten sich Stufenmatten an, also Teppichfliesen in Form der Treppenstufen, die besseren Halt geben. Für besonders flotte Vierbeiner sollte zudem angedacht werden, auch das Treppengeländer katzensicher zu machen.
Türen katzensicher machen
Türen und Schiebetüren sollten deinen Stubentiger nicht gefährden: Stelle sicher, dass bei Durchzug keine Tür zuschlagen kann und keine Klemmgefahr besteht. Ein fester Keil kann hier wertvolle Dienste leisten. Katzen sind sehr gelehrig und schauen sich das Türöffnen gerne vom Menschen ab. Um zu verhindern, dass Katzen die Tür selbständig öffnen können, solltest du die Türklinke zum Beispiel nach oben stellen.
Katzensichere Pflanzen
Du hast zuhause zahlreiche Zimmerpflanzen? Besitzer sollten vorher prüfen, welche davon der Samtpfote gefährlich werden können. Denn im Falle einer Vergiftung hat dein Stubentiger mit unangenehmen Folgen zu kämpfen, wie Kreislaufbeschwerden, Erbrechen, Durchfall oder Atemnot. Große Kakteen mit spitzen Stacheln stellen ebenfalls ein Verletzungsrisiko für Tiere dar. Diese beliebten Zimmerpflanzen solltest du lieber verschenken oder in einen Raum stellen, der für deine Katze unzugänglich ist:
- Alpenveilchen
- Amaryllis
- Begonie
- Benjamini (auch Ficus, Ficus benjamina oder Birkenpfeige)
- Bogenhanf
- Drachenbaum
- Efeutute
- Einblatt
- Kakteen
- Weihnachtsstern
Blumentöpfe katzensicher machen
So manch vermeintlich schwerer Blumentopf hat beim Sprung einer Katze schon nachgegeben und ist umgestürzt und zerbrochen. Bei dem Sturz kann sich dein Stubentiger nicht nur erschrecken, sondern sich auch an den Scherben verletzen. Kübelpflanzen solltest du daher besonders standfest positionieren und bei Bedarf fixieren. Auf Blumentöpfe auf hohen Regalen solltest du bestenfalls ganz verzichten.
Daneben wühlen zahlreiche Katzen gerne in der Erde, was bei frisch gedüngten Zimmerpflanzen nicht gesund ist und oft Erde und Pfotenspuren in der ganzen Wohnung nach sich zieht. Manchmal hilft dagegen schon eine Lage grober Kies oder Steine auf der Erde oder eine Abdeckung aus Stoff.
Unser Tipp: Bei Freigängern und wenn deine Wohnungskatze auch mal raus ins Grüne darf, solltest du auch deinen Garten sichern. Achte z. B. darauf, keine für Katzen giftigen Pflanzen einzupflanzen und keine Chemikalien zu streuen. Weitere Tipps erhältst du in unserem Beitrag “Garten katzensicher machen”.
Kabel katzensicher machen
Stromkabel finden sich wohl in jeder Wohnung. Umso wichtiger, dass du hier äußerste Vorsicht walten lässt und die Kabel
alle sicher isoliert sind, falls dein Liebling auf die Idee kommt, daran zu knabbern. Bestenfalls verlaufen sie in Kabelkanälen oder -schächten und sind mit einer Abdeckung versehen. Ein “Kabelsalat” wird dein verspieltes Kätzchen besonders reizend finden, daher solltest du auch so etwas vermeiden. Biete ihm lieber sichere Alternativen wie Katzenspielzeug. Übrigens: Steckdosensicherungen können auch bei neugierigen Wohnungskatzen empfehlenswert sein.
Ventilator katzensicher machen
Auch dein Ventilator ist eine ernstzunehmende Gefahrenquelle
für deine Samtpfote. Du solltest vor Betrieb des Ventilators unbedingt prüfen, ob die Abdeckung der Rotorblätter
sicher und zuverlässig hält. Den Aufstellort
solltest du so wählen, dass deine Katze nicht herankommt.
Checkliste für deine katzensichere Wohnung
Auf diese Sicherheitsmaßnahmen unserer Checkliste solltest du achten, um deine Wohnung katzensicher zu gestalten:
Fenster und Türen:
- Schutzgitter oder Kipp-Regler für gekippte Fenster einsetzen
- katzensichere Netze oder Gitter für komplett geöffnete Fenster anbringen
- Gardinenschnüre sicher hochbinden
- geöffnete Türen mit festen Keilen sichern
Treppen:
- Rutschgefahr durch Stufenmatten eindämmen
- Treppengeländer sichern
Möbel:
- Möbel ohne gefährlichen Spalt aufstellen
- Löcher und Abstände umgehen, in der die Katze mit ihren Pfoten hängen bleiben könnte
- scharfe und spitze Kanten polstern, z. B. mit einem Eckschutz aus Gummi
- Kratzbäume sicher aufstellen
Pflanzen und Blumentöpfe:
- giftige und rankende Pflanzen unzugänglich aufstellen oder verschenken
- Blumentöpfe und Kübelpflanzen standfest positionieren und fixieren
- keine Blumentöpfe auf hohen Regalen
- Erde bei frisch gedüngten Zimmerpflanzen abdecken, z. B. durch Kies, Steine oder eine Abdeckung aus Textil
Elektrogeräte:
- Isolierung der Stromkabel regelmäßig prüfen
- Kabel durch Kabelkanäle führen und abdecken
- “Kabelsalat” vermeiden
- Steckdosensicherungen einsetzen
- beim Ventilator die Rotorblätterabdeckung regelmäßig prüfen und katzensicheren Standort wählen
- vor Betrieb prüfen, dass sich die Katze nicht in der Waschmaschine, im Trockner oder auch in deiner Wäsche versteckt hat
Küche:
- Kindersicherungen nutzen, z. B. spezielle Gitter für die Herdplatten
- Wasserkocher und Bügeleisen nur unter Aufsicht verwenden
- für Katzen giftige oder ungesunde Lebensmittel wie Schokolade nicht herumliegen lassen
Müll:
- Mülleimer mit schwerem Deckel nutzen
- alternativ Abfalleimer unerreichbar aufstellen
Bad und Toilette:
- Putzmittel sowie Medikamente wegschließen; sollte deine Katze versuchen, Schubladen und Schränke zu öffnen, sind Kindersicherungen die Lösung
- Toilettendeckel geschlossen halten
Katzenspielzeug und gefährliche Gegenstände:
- nur sicheres Spielzeug verwenden
- Werkzeug, Messer, Scheren und sonstige spitze oder scharfe Gegenstände wegschließen
- Plastiktüten, Kordeln, lose Kleinteile verräumen
- Kerzen nur unter Aufsicht brennen lassen
Fazit: Wie du siehst, lauern an vielen Stellen im Haushalt Gefahren für deinen Schmusetiger. Aber keine Angst: Bist du mit offenen Augen unterwegs und beachtest unsere Checkliste für eine katzensichere Wohnung, kannst du Gefahren vorbeugen und deine Katze schützen. Wie gestaltest du deine Wohnung katzensicher? Wir sind gespannt auf deine Tipps!