Kitten richtig erziehen: Methoden und Tipps
Dass man mit der Erziehung von Hundewelpen frühzeitig beginnen sollte, steht für viele Hundehalter außer Frage. Doch ist auch eine Erziehung für unsere eigensinnigen Kätzchen sinnvoll? Denn anders als Hunde haben Katzen keinen “will to please” – sie haben nicht das Bedürfnis, ihren Katzenhaltern gefallen zu müssen. Dennoch solltest du deinem Kitten nicht alles durchgehen lassen. Wir verraten dir, welche grundlegenden Dinge deine Mieze lernen sollte, damit der Haussegen mit deinem vierbeinigen Mitbewohner nicht schief hängt!
Wie erziehen Katzen ihre Kitten?
Die gute Nachricht ist, dass ein Kitten die wichtigsten Grundlagen in den ersten Wochen von seiner Mama lernt. Daher ist es für eine Katze essentiell, dass sie die ersten 13 Lebenswochen gemeinsam mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern verbringt. In dieser wichtigen Phase wird eine Katze umfassend sozialisiert. Durch die Nachahmung der Geschwister und die Führung durch die Katzenmutter lernt ein Kitten, wie man sich putzt, aus dem Napf frisst und wie man eine Katzentoilette benutzt. Wurde ein Katzenbaby zu früh von seiner Mutter getrennt oder wurde es als Freigänger groß, könnte es den Schritt zur Stubenreinheit versäumt haben. Sollte es noch nicht ganz klappen, kannst du dein Kätzchen mit diesen 6 Schritten an ein Katzenklo gewöhnen!
Auch diese wichtigen Verhaltensweisen lernen Kitten während dieser Zeit durch ihr Umfeld:
- Körpersprache: Durch das Aufwachsen mit Artgenossen oder Geschwistern lernt ein Kitten, die Körpersprache von anderen Katzen zu deuten.
- Kräfte: Babykatzen raufen und spielen gerne. Beim Toben mit Geschwistern lernen sie, wie sie ihre Kräfte richtig einsetzen können.
- Disziplin: Wenn es zu viel des Guten ist, greift die Katzenmama mit passenden Maßnahmen ein – mit einem sanften Schnappen oder mit ihren Tatzen teilt sie ihrem Nachwuchs mit, wenn das Raufen und Spielen zu wild ist.
Kitten richtig erziehen: 5 hilfreiche Tipps
Auch wenn Katzen als eigensinnig gelten, bringen sie bei der Erziehung eine gute Voraussetzung mit: Sie lernen schnell! Daher lass dich nicht entmutigen, wenn du nicht direkt Erfolge verzeichnest. Diese Tipps können dir bei der Katzenerziehung helfen:
- Positive Verstärkung: Gewinne das Herz deines Kittens mit einer kleinen Belohnung! Zeigt dein Stubentiger erwünschtes Verhalten, kannst du ihn mit einem Leckerli oder ausgiebigen Streicheleinheiten belohnen.
- Keine Strafen: Harte Strafen oder gar Gewalt haben in der Katzenerziehung nichts zu suchen! Grobes Packen am Genick oder Klapser mit der Zeitungsrolle verursachen bei deinem Kitten Schmerzen und führen eher dazu, dass sich unerwünschtes Verhalten vermehrt, Frust ausbreitet und das Vertrauen zu dir als Katzenhalter verloren geht.
- Ermahnen: Statt harter Strafen hilft liebevolle Konsequenz. Mit einem ruhigen “Nein”, “Pfui” oder “Aus” signalisiert du deinem Kitten, dass du verärgert bist.
- Sofort einschreiten: Das Kommando deiner Wahl muss unmittelbar nach der Tat und innerhalb von 2 Sekunden erfolgen – ansonsten kann dein Kätzchen dein verbales Signal nicht mit dem unerwünschten Verhalten verknüpfen.
- Umpositionieren: Macht es sich dein Kitten auf dem Küchentisch oder auf dem Regal neben der Zimmerpflanze bequem? Dann positioniere dein Katzenkind einfach um und verlagere es sanft auf einen Platz deiner Wahl.
Diese Tipps liefern dir und deinem Kätzchen eine gute Basis, um auch weitere Erziehungsmaßnahmen, wie das Hören auf den Namen, die Gewöhnung an die Transportbox oder das Abgewöhnen von Kratzen und Beißen, anzugehen.
Anna vom stylecats® Team:
“Dreh- und Angelpunkt bei der Erziehung meiner Luna sind Wiederholungen, habe ich schnell gemerkt: Wenn sich Luna auf den Küchentisch niedergelassen hat, habe ich sie einfach sanft runtergenommen – immer und immer wieder. Da muss man einfach Geduld haben und konsequent bleiben.”
Kitten das Beißen und Kratzen abgewöhnen: So gehst du vor
Was als Kitten noch als süßes Verhalten toleriert wird, kann sich bei einem ausgewachsenen Stubentiger zu einem großen Problem entwickeln: Wird das Kratzen und Beißen nicht schon als Kitten artgerecht umverlagert, musst du mit unschönen Kratz- und Beißspuren an Möbeln, Armen und Beinen rechnen. Da das Kratzen und Beißen zum natürlichen Verhalten von Katzen zählt, solltest du für einen entsprechenden Ausgleich sorgen. Diese Anleitung kann dich dabei unterstützen, damit es nicht zu unerwünschten Verhalten kommt:
- Verwende das Kommando “Nein”, wenn dein Kitten an verbotenen Stellen in der Wohnung kratzt oder es dich beißt.
- Platziere deine Samtpfote sanft auf alternativen Kratzstellen im Zuhause: Dies kann ein Kratzbaum, eine Kratzwand, eine Kratzsäule oder ein Kratzstamm sein.
- Um dein Kitten von ihren Lieblingskratzstellen fernzuhalten, kannst du unempfindliche Stellen mit Minzöl beträufeln – Katzen mögen diesen Geruch nicht und gehen ihm aus dem Weg.
- Auch das Beißen kannst du mit einem klaren “Nein” unterbinden und deinem Kitten als Alternative ein Jagdspielzeug hinhalten.
Fazit: Katzen sind eigenständige Tiere und stolze Freigeister – das musst du bei der Katzenerziehung im Hinterkopf behalten. Unsere Fellnasen sind aber auch klug und können sich das von dir gewünschte Verhalten mit ein wenig Hilfe von Leckerlis und Streicheleinheiten antrainieren. Bleib dran und habe ein wenig Geduld! Schon bald werdet ihr zu einem eingespielten Team und könnt ein harmonisches Zusammenleben führen. Konntest du bei der Erziehung deiner Samtpfote schon erste Erfolge erzielen? Teile uns gerne deine Erlebnisse mit!