»Wie Hund und Katze«? - So klappt das Zusammenleben
»Bist du ein Katzen- oder ein Hundemensch?« Diese Frage stellt sich unter Tierfreunden oft als erstes und sorgt dafür, dass man das Gegenüber unbewusst sofort in die entsprechende Schublade steckt. Ihr kennt das sicher… Katzenmenschen sind ebenso gern unter ihresgleichen wie Hundemenschen. Aber halt, es gibt da noch eine weitere »Spezies«: Tierfreunde, die Hunde und Katzen gleichermaßen lieben, gerade wegen ihrer doch sehr unterschiedlichen Art. Und die sich einfach nicht »für eine Seite« entscheiden können oder wollen.
Hund und Katze in einem Haushalt – kann das gut gehen?
Wir haben mit Experten und »Hund-und-Katze-HalterInnen« mit Praxiserfahrung gesprochen und geben euch im Folgenden gern ein paar Tipps und Tricks weiter, mit denen das Zusammenleben so gut wie möglich klappt und die Vierbeiner bestenfalls sogar die Vorzüge des anderen kennen- und schätzen lernen und sich anfreunden. (Sofern man bei zwei unterschiedlichen Tierarten streng genommen von einer »wahren Freundschaft« sprechen kann.).
Zunächst einmal ist klarzustellen, dass es keine angeborene »Feindseligkeit« zwischen Hunden und Katzen gibt. In erster Linie handelt es sich um ein naturgegebenes Kommunikationsproblem, dass zu Missverständnissen führen und das Verhältnis der Vierbeiner zueinander etwas trüben kann.
Es ist aber nie zu spät, eine gute Beziehung von Hund und Katze zueinander zu fördern. Je mehr sich die Vierbeiner mögen, desto angenehmer gestaltet sich das gemeinsame Zusammenleben mit acht Pfoten.
Tipps und Tricks – Harmonisches Zusammenleben mit Hund und Katze
1. Hund und Katze sollten ein ähnliches Wesen haben
Will heißen: Ein lebhafter Hund und eine ruheliebender Stubentiger sind eher nicht das absolute Dreamteam. Wenn beide hingegen »ähnlich ticken« gestaltet sich einerseits die anfängliche Zusammenführung von Hund und Katze als auch das dauerhafte Zusammenleben deutlich leichter.
2. Futterneid von Anfang an vermeiden
Beim (Fr)Essen hört die Freundschaft auf, das kennen wir Menschen ja von uns selbst... Hund und Katze zu gleichen oder ähnlichen Zeiten und in separaten Räumen zu füttern verhindert unnötige Konflikte. Zudem gibt es den Vierbeinern die angenehme Sicherheit, in Ruhe und ohne lauernde Futterneider fressen zu können. Den Magen- und Darmtrakt deiner Vierbeiner freut das ebenfalls, denn hastiges Herunterschlingen unter Stress führt häufig zu vermeidbaren Verdauungsbeschwerden.
3. Streicheleinheiten, artgerechte Beschäftigung und Auslastung gerecht aufteilen
Die Aufmerksamkeit für beide Haustiere genau 50:50 zu teilen ist unter normalen Umständen kaum möglich und auch nicht zielführend. Es sollte jedoch jedes Tier die notwendige und gewünschte Aufmerksamkeit bekommen und hunde- bzw. katzengerecht beschäftigt werden. Besonders praktisch ist es, sich als Tierhalter etwas intensiver mit dem Thema Klickern zu beschäftigen. Warum? Nun ja, das Klickern bietet schier unendliche Möglichkeiten zur Auslastung von Hund und Katze. Nur die Art der Aufgaben und Tricks sollte entsprechend angepasst werden. Die Konditionierung selbst funktioniert gleich und über Leckerchen freut sich bekanntermaßen jeder Vierbeiner. Wenn du z.B. getrockneten Fisch als Leckerchen nutzt, können sogar beide Tiere die gleiche Belohnung genießen.
4. Rückzugsmöglichkeiten anbieten
Ganz gleich wie groß die Freundschaft zwischen Hund und Katze ist – manchmal brauchen die Tiere einfach eine Auszeit voneinander. Das ist völlig normal und sollte dich nicht irritieren. Diese niedlichen Instagram-Fotos von Hunden und Katzen, die miteinander in einem Körbchen kuscheln, sind (leider) eher die Ausnahme und sollten dich nicht unter Druck setzen. Besorge für beide Vierbeiner passende Hunde- und Katzenbetten, Donuts, Höhlen und Ähnliches. Zeige den beiden separat die passenden Rückzugsmöglichkeiten, die gern weitläufig in eurer Wohnung verteilt platziert sein dürfen. Und dann schau‘ einfach, welche Ruheplätze gern und oft in Beschlag genommen werden und welche weniger. Passe gegebenenfalls die Position an – ein anderer Raum kann beispielsweise wahre Wunder bewirken! Nicht wundern: Erfahrungsgemäß quetschen sich Hunde auch gern mal in winzige Katzen-Donuts und werfen dir im Vorbeigehen einen Blick zu, der schon fast Mitleid erregend ist… aber auch zu niedlich.
5. Geduld, Geduld!
Auch wenn es manchmal schwer fällt: Geduldig sein und locker bleiben hilft! Manchmal »hakt« es einfach ein wenig zwischen Hund und Katze, weil der eine mal wieder nicht verstanden hat, dass der andere gar nicht spielen will. Oder weil einer denkt, der andere würde gleich einen Angriff starten obwohl dieser nur tiefenentspannt ins Leere gestarrt hat. Zu bedenken ist außerdem, dass Hunde und Katzen entwicklungsbedingt auch Phasen durchleben, in denen das Zusammenleben mit einer anderen Art manchmal etwas schwieriger ist. Im Laufe der Jahre nähern sich »Hund und Katz‘« aber meist an, akzeptieren die Gegenwart des anderen und finden es teilweise sogar unterhaltsam, den jeweils anderen zu beobachten.
Ob dicke Freundschaft oder eher ein Zusammenleben auf Distanz: Du, als bester menschlicher Freund und Vertrauter der zwei Vierbeiner, hast es in der Hand dafür zu sorgen, dass alle Beteiligten sich in der Lebenssituation so wohl wie möglich fühlen und zwar ein Hunde- bzw. Katzenleben lang.
Du schaffst das!
Bist auch du Hunde- und Katzenfreund zugleich? Verrate uns in den Kommentaren gern deine Tipps und Tricks zum harmonischen Zusammenleben. Wir freuen uns auch über deinen persönlichen Erfahrungsbericht (gern mit Fotos!) per Email!