Zecke entfernen bei Katzen
Sobald es wärmer wird, gehen nicht nur wir Menschen und unsere Katzen lieber ins Freie, auch Zecken werden ab 7 Grad Außentemperatur aktiver. Die Blutsauger halten besonders Katzenhalter von Freigängern auf Trab, dabei sind sie nicht nur lästig, sondern können für ihren Wirt auch gefährlich werden. Unsere Tipps helfen dir dabei, Zecken bei deiner Katze zu entfernen und zu verstehen, wann es besser ist, deine Samtpfote zum Tierarzt zu bringen.
Warum sollte ich Zecken bei meiner Katze entfernen?
Die Blutsauger krabbeln auf ihrem Wirt herum, bis sie die optimale Stelle gefunden haben: Am liebsten stechen sie mit ihrem Mundwerkzeug am Kopf, an den Ohren oder den Achseln der Vierbeiner zu – dort ist die Haut besonders weich. Zecken können dir und deiner Katze nicht nur den letzten Nerv rauben, sondern je nach Zeckenart über den Speichel verschiedene Krankheiten übertragen:
- Anaplasmose: Zecken, die die Erreger Anaplasmen in sich tragen, können den Wirt durch ihren Biss mit der Krankheit infizieren. Diese Bakterien greifen die weißen Blutkörperchen des erkrankten Tieres an und verursachen Symptome wie Fieber, Gewichtsverlust oder Apathie.
- Borreliose: Eine Erkrankung mit Borreliose ist bei Katzen schwierig nachzuweisen, kann aber gefährlich werden. Die Krankheitserreger Borrelien, die ins Blut gelangen, rufen Symptome wie Gelenkentzündungen, Lähmungen oder Appetitlosigkeit hervor.
- Babesiose: Bei der Erkrankung zerstören Bakterien die roten Blutkörperchen und sorgen dadurch für Blutarmut, Kraftlosigkeit, Fieber und Appetitlosigkeit. Im schlimmsten Fall kann es zu Organversagen kommen.
Obwohl Katzen selten Krankheiten durch Zeckenbisse entwickeln, solltest du die Parasiten ernst nehmen, um möglichen Infektionen vorzubeugen.
Deine Katze ist voller Zecken? Das kannst du tun
Freigänger-Katzen sind auf ihren Streifzügen besonders anfällig dafür, von Parasiten wie Zecken und Flöhen befallen zu werden. Als Katzenbesitzer solltest du die Haut und das Fell deiner Samtpfote daher regelmäßig absuchen. Entdeckst du bei deiner Fellnase eine Zecke, kannst du sie mit diesen Hilfsmitteln entfernen:
- Zeckenzange
- Zeckenhaken
- Pinzette
- Zeckenkarte
- Zeckenschlinge
An bequemsten ist die Entfernung mit einem Zeckenhaken, mit dem du die Zecke in diesen Schritten leicht entfernen kannst:
Entfernen Katzen Zecken selbst?
Da Katzen sehr reinliche Tiere sind, entfernen sie Zecken meistens selbst. Dabei versuchen sie, den Parasit abzubeißen oder abzukratzen. Zecken sitzen jedoch oft an Stellen, die für deine Katze schwer zu erreichen sind, wie am Kopf oder im Nacken. Daher solltest du immer ein Auge auf deinen Liebling werfen, um die Plagegeister schnell entdecken und entfernen zu können.
Zecken entfernen bei deiner Katze – ohne Zeckenzange
Versuchst du eine Zecke mit den bloßen Händen herauszuziehen, besteht die Gefahr, sie zu zerquetschen, wodurch Krankheitserreger in die Blutbahn deiner Katze und auch in deine gelangen könnten. Hast du keine Zeckenzange oder keinen Zeckenhaken parat, nutze deshalb am besten eine Pinzette. Die Zeckenentfernung mit einer Pinzette funktioniert so:
- Sorge für Entspannung: Entferne eine Zecke nur dann, wenn dein Stubentiger entspannt und ruhig ist. Ist deine Katze aufgeregt oder ängstlich, könnte es passieren, dass sie sich ruckartig bewegt und die Zecke beim Versuch, sie zu ziehen, zerquetscht wird.
- Verschaffe dir Platz: Streiche das Fell um den Zeckenbiss herum mit den Fingern zur Seite, sodass du die Zecke gut sehen kannst.
- Greif die Zecke: Umfasse die Zecke nun vorsichtig mit der Pinzette. Achte darauf, nicht zu fest zu drücken, damit du sie nicht versehentlich zerquetscht.
- Ziehe die Zecke: Jetzt kannst du die Zecke mit der leicht umklammerten Pinzette langsam und möglichst gerade herausziehen. Bitte mit der Pinzette nicht drehen oder ruckartig herausziehen!
- Entsorge den Parasit: Geschafft! Hast du deinen Liebling erfolgreich von dem Quälgeist befreit, musst du die Zecke loswerden – entweder legst du sie zwischen Küchenpapier und zerdrückst sie mit einem Gegenstand oder du tötest sie in mindestens 40%igem Alkohol ab. Du solltest die Zecke übrigens nicht im Waschbecken oder in der Toilette runterspülen, da sie bis zu 3 Wochen im Wasser lebensfähig sind.
- Nachbehandlung deiner Katze: Ist dein Vierbeiner zeckenfrei, solltest du die Bissstellen desinfizieren und ein paar Wochen lang beobachten. So gehst du sicher, dass sich die Stelle nicht entzündet. Bemerkst du Veränderungen an der Haut, gehe am besten zu einem Tierarzt.
Zur Vorbeugung von Zecken und anderen Parasiten wie Flöhen kannst du besonders bei Freigängern auf verschiedene Mittel zurückgreifen:
- Ein idealer Zeckenschutz sind Spot-Ons. Diese setzt du regelmäßig auf das Fell deiner Katze. Die enthaltenen Wirkstoffe verschrecken Zecken und töten sie ab. Achte darauf, nur Präparate zu nutzen, die speziell für Katzen geeignet sind.
- Weitere Mittel zum Vorbeugen von Zecken sind Sprays, die du auf den gesamten Katzenkörper sprühst, und
- Halsbänder, die die für Zecken abschreckenden Wirkstoffe enthalten. Verwende jedoch nur Halsbänder mit einem Schutzmechanismus, sodass sie sich öffnen, wenn deine Katze etwa an Sträuchern hängen bleibt, damit sie sich nicht verletzt.
Zecke bei deiner Katze vom Tierarzt entfernen lassen – das sind die Kosten
Sitzt die Zecke an einer sensiblen Stelle wie am Auge, am Hals oder an den Ohren deiner Katze oder lässt sich das Spinnentier einfach nicht von dir entfernen, fahre am besten mit ihr zum Tierarzt. Die Kosten, eine Zecke vom Tierarzt entfernen zu lassen, richten sich zwar nach der Gebührenordnung der Tierärzte, sie können jedoch je nach Praxis variieren. In der Regel liegen sie zwischen 10 und 30 Euro und können höher ausfallen, wenn du außerhalb der Sprechstunden in die Praxis kommst. Beim Tierarzt kannst du jedoch sicher sein, dass deine Samtpfote gut aufgehoben ist und die Zecke vollständig entfernt wird.
Zecke bei der Katze richtig entfernen – darauf solltest du achten
Es ist wichtig, eine Zecke bei deiner Katze richtig zu entfernen, um Krankheiten vorzubeugen. Beachte beim Ziehen der Zecke diese Tipps:
- Greif die Zecke mit deinem Hilfsmittel wie der Pinzette möglichst nah an der Einstichstelle – so ist es leichter, die komplette Zecke zu ziehen.
- Vermeide Drehbewegungen beim Ziehen mit der Pinzette! Dadurch erwischt du zwar die Zecke, aber es besteht die Gefahr, dass ihr Mundwerkzeug stecken bleibt.
- Lass die Zecke nicht einfach stecken. Je länger die Zecke das Blut deiner Katze saugt, desto größer ist das Risiko, dass sie eine Krankheit überträgt.
- Vermeide die Vorbehandlung mit bestimmten Hausmitteln. Zecken fallen nicht einfach ab, wenn sie mit Alkohol oder Ölen beträufelt werden. Es kann sogar dazu kommen, dass sich der Parasit übergibt und dabei Erreger in die Katze abgibt. Während Teebaumöl oder Lavendelöl bei Hunden wohltuend sein können, können sie bei Katzen in größeren Mengen Probleme verursachen, da ihnen Enzyme fehlen, um die Öle abzubauen.
- Beobachte den Zeckenstich! Auch wenn du die Einstichstelle durch das Katzenfell nicht immer sehen kannst, solltest du dir nach einem Zeckenbiss täglich Zeit nehmen, um die Haut deiner Katze anzuschauen – so kannst du schnell reagieren, sollten sich Veränderungen wie Entzündungen zeigen.
Katze lässt sich Zecke nicht entfernen
Lässt sich deine Katze die Zecke nicht entfernen, ist sie möglicherweise noch nicht in der richtigen Stimmung. Überlege, was deine Katze braucht und befriedige ihre Bedürfnisse: Nach einer entsprechenden Kuschel- oder Spieleinheit oder nach einem leckeren Snack ist sie oft entspannter. Versuche anschließend wieder, die Zecke zu ziehen. Sollte sich dein Stubentiger auch nach gutem Zureden und mithilfe einer zweiten Person nicht bändigen lassen, sodass du ihn von der Zecke befreien kannst, bringe ihn zum Tierarzt – denn die Zecke stecken zu lassen, ist keine Option.
Zecke entfernen bei der Katze: Kopf stecken geblieben
Wenn der Kopf der Zecke nach dem Entfernen in der Haut der Katze stecken bleibt, können durch die Zecke zwar keine Krankheitserreger mehr übertragen werden, aber es kann zu Entzündungen kommen. Halte in diesen Fällen die Einstichstelle sauber und beobachte sie. Im Zweifel solltest du deinen Tierarzt aufsuchen, der entscheiden kann, ob eine weitere Behandlung nötig ist.
Zecke bei der Katze beim Entfernen zerquetscht
Das Zerquetschen einer Zecke kann dazu führen, dass infektiöser Speichel in die Wunde gelangt, was das Risiko einer Krankheitsübertragung erhöht. Hast du die Zecke beim Entfernen versehentlich zerquetscht, behalte deinen Liebling in den nächsten Tagen im Auge. Zeigt er Symptome wie Unwohlsein, Fieber oder will er nichts mehr fressen, fahre unbedingt mit ihm zum Tierarzt.
Fazit: Zecken sind für deine Katze unangenehm und lästig. Da sie Krankheiten übertragen können, solltest du nicht zögern, sie vorsichtig mit einem Hilfsmittel wie einem Zeckenhaken zu entfernen. Wie klappt das Ziehen der Quälgeister bei deinem Stubentiger? Hast du vielleicht einen besonderen Trick, um deine Katze vor dem Entfernen des Parasiten zu entspannen? Teile ihn gerne mit uns!