Bengalkatze im Rasseportrait

Größe: Mittel- bis sehr groß; Schulterhöhe bis 40 cm; Länge vom Kopf bis zum Schwanz bis zu 110 cm
Gewicht: 3 - 8 kg
Lebenserwartung: ca. 15 Jahre
Rassetyp: Hybridrasse
Körperbau: schlank, muskulös, schwarze Ballen
Herkunft: USA
Beschreibung

Die Bengalkatze zieht Katzenliebhaber durch ihr außergewöhnliches Aussehen in den Bann: Sie stammt nicht nur von einer Wildkatze ab, sondern erinnert auch als Hauskatze noch optisch an ihre wilden Vorfahren. Die Haltung der Bengalkatze erfordert Zeit. Sie liebt es zu schmusen, zu toben und mit ihren Besitzern zu spielen. Wenn du deiner Katze ausreichend Aufmerksamkeit schenken kannst und auch viel lautes Katzen-Kommunizieren kein Problem für dich ist, ist die Bengalkatze ein geeignetes Haustier für dich.

Geschichte der Bengalkatzen

Vorfahren der Bengalkatzen sind Wildkatzen: Die Rasse basiert auf der Kreuzung kurzhaariger Hauskatzen und der asiatischen Leopardkatze (Prionailurus bengalensis), einem vom Aussterben bedrohten Wildtier, durch die Genetikerin Jean Mill im Jahr 1963.

Aus der Kreuzung entstand eine gepunktete Katze, die von einer Hauskatze aufgezogen und später mit ihrem eigenen Vater verpaart wurde. Die Nachkommen dieser Verbindung hatten gepunktetes Fell.

Ziel dieser Zucht war es nicht primär, eine neue Katzenrasse zu züchten, sondern die Feline Leukose (FeLV), ein Leukämievirus bei Katzen, zu erforschen. Nach einer Unterbrechung nahm Mill 1970 die Zucht mit einigen Katzen aus diesen Linien wieder auf. Sie stellte die Rasse erstmals 1985 auf einer Show der “The International Cat Association” (TICA) vor, durch die die Rasse Bekanntheit erlangte.

Die Entstehung der Rasse und ihre ersten vier Generationen gelten heute als ein bedenkliches Zuchtverfahren, da das Verpaaren einer Hauskatze mit einer Wildkatze als Qualzucht anzusehen ist. Die Hauskatze ist der Wildkatze körperlich deutlich unterlegen und kann bei dieser Zwangsverpaarung unter Stress und Schmerzen leiden. Mit jeder Generation werden weniger Gene der Wildkatze vererbt, sodass die Bengalkatze ab der 5. Generation als Hauskatze angesehen und seit 1999 vom Züchter Dachverband “Fédération Internationale Féline” (kurz: FIFe) als eigene Rasse geführt wird. Bengalkatzen bis zur 4. Generation gelten weiterhin als Wildkatzen, die dem Artenschutzgesetz unterliegen und deren Haltung daher bestimmte Auflagen erfordert. In seriösen Züchtungen werden heute nur noch reinerbige Paarungen vollzogen, also mit Bengalkatzen ab der 5. Generation, die als Haustiere gehalten werden können.

Aussehen

Bengalkatzen werden aufgrund ihres Aussehens auch als Leopardetten bezeichnet. Bei Jungtieren kann das Fell oftmals etwas länger sein, bei ausgewachsenen Bengalen ist das Fell jedoch kurz bis mittellang und dicht mit seidenweicher Textur und variabler Grundfarbe: braun, golden, silber, orange oder blau.

Das besondere Fell fällt durch seine typische Zeichnung auf:

  • mit Tupfen (spotted),
  • in Marmoroptik (marbled) oder
  • rosetted.

Die Fellzeichnung erinnert mit ihren Tupfen und ihrer Färbung an Leoparden, weshalb die Bengalkatze für viele Katzenhalterinnen und -halter attraktiv ist. Generell haben alle Bengalkatzen eine dunkle Schwanzspitze.

Die Kopfform der Bengalen ist klein und rundlich. Die Ohren stehen weit auseinander und sind nach vorn geneigt. Die Augen sind groß und oval und haben einen schwarzen, von den Augenwinkeln ausgehenden "Lidstrich".

Charakter und Verhalten der Bengalkatze

Die Haltung und Erziehung von Bengalkatzen ist anspruchsvoll, da sie dir viel Zeit abverlangen und ihre Größe sowie ihr Temperament zu Problemen führen kann. Sie haben einen starken, selbstbewussten und dominanten Charakter, einen großen Bewegungsdrang und enorme Sprungkraft, weshalb sie viel Platz brauchen. Kleine Wohnungen eignen sich daher weniger zur Wohnungshaltung von Bengalkatzen. Durch ihre hohe Aktivität kann beim wilden Toben und Spielen auch mal etwas zu Bruch gehen oder es können Schäden am Mobiliar entstehen.

Entgegen der Vorlieben vieler Artgenossen lieben Bengalkatzen Wasser. Mit einer Wasserschale im Bad oder im Sommer im Garten kannst du deiner Katze große Freude bereiten. Außerdem strotzen diese Stubentiger nahezu vor Intelligenz: Bengalen können beispielsweise lernen, Türen oder Schubladen und Schränke zu öffnen.

Da Bengalkatzen dich lieben, folgen sie dir auf Schritt und Tritt. Sie haben ein verspieltes und genauso verschmustes Wesen. Das Alleinbleiben mögen sie daher gar nicht gerne, weshalb du dir täglich viel Zeit für deinen getupften Liebling einräumen solltest.

Bengalkatzen sind außerdem sehr kommunikativ: Sie miauen häufig und geben manchmal sogar eine Art “Schreien” von sich, mit dem sie ihren Unmut kundtun. Möchtest du eine ruhige Samtpfote, ist die Bengalkatze daher nicht die erste Wahl.

Haltung der Bengalkatze

Eine Bengalkatze ist keine typische Hauskatze, sondern eine anspruchsvolle Mitbewohnerin. Sie fordert viel Aufmerksamkeit von dir und braucht geistige, körperliche und vor allem abwechslungsreiche Beschäftigung. Daher solltest du deiner Bengalkatze ausreichend Katzenspielzeug und Klettermöglichkeiten z. B. Kratzbäume zur Verfügung stellen.

Du kannst eine Bengalkatze in einer großzügigen Wohnung oder einem Haus als Wohnungskatze halten. Idealerweise kannst du ihr Freigang ermöglichen, wie durch einen gesicherten Garten. Möchtest du als erfahrene Halterin oder erfahrener Halter einer Bengalkatze ein neues Zuhause bieten, kannst du in Tierheimen nachfragen, in denen du fachkundig zu der Rasse und ihrer Anschaffung beraten wirst.

Das Futter für deine Bengalkatze sollte möglichst viele Nähr- und Mineralstoffe enthalten, das zu ihrer hohen Aktivität passt.

Pflege der Bengalkatze

Wie die meisten Katzen ist auch die Bengalkatze sehr reinlich, weshalb du nicht viel bei der Fellpflege beachten brauchst. Du kannst deine Katze jedoch verwöhnen, indem du ihr regelmäßig das Fell bürstest. Dabei kannst du Knoten und Haarballen im Fell deiner Samtpfote entfernen und Zecken und andere Parasiten erkennen.

Gesundheit

Generell sind die Leopardetten gesund. Sie können jedoch unter verschiedenen Erbkrankheiten leiden:

  • Patellaluxation (PL): Hierbei handelt es sich um angeborene Fehlstellungen des Ober- und Unterschenkels, die dazu führen, dass die Kniescheibe "herausspringt". Dies schränkt die Katze in ihrer Bewegung ein und sorgt für einen leicht hüpfenden Gang. Meist reicht das Einrenken der Kniescheibe zur Behandlung aus, in schwereren Fällen kann auch eine Operation nötig sein.
  • Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM): Diese Herzmuskelerkrankung führt zur Verdickung des Herzmuskels, wodurch das Herz nicht mehr mit ausreichend Blut versorgt wird. Im Spätstadium kann es zu Wasseransammlungen in der Lunge oder der Brusthöhle kommen, wodurch die Tiere kurzatmig werden. Mit dem Verabreichen von Medikamenten können betroffene Katzen jedoch ein nahezu normales Leben führen.
  • Progressive Retinaatrophie (PRA): Bei dieser Augenkrankheit sterben die Stäbchen und Zapfen der Netzhaut von Jungtieren langsam ab. Das erste Symptom ist plötzliche Nachtblindheit. Die Krankheit ist nicht heilbar und führt zu vollständiger Erblindung der Katzen.
  • Polyzystische Nierenerkrankung (PKD): In der Niere der kranken Katzen bilden sich Zysten, die ihre Funktion einschränken. Durch die Krankheit trinken Katzen viel und müssen vermehrt urinieren. Die Symptome zeigen sich jedoch erst im Spätstadium der Erbkrankheit.
  • Pyruvatkinase-Mangel (PK): Bei dieser Krankheit handelt es sich um eine durch Enzymmangel verursachte Blutarmut. Durch die geringe Menge des Enzyms Pyruvatkinase sind die betroffenen Tiere lethargisch, haben kaum Appetit, blasse Schleimhäute und häufig Durchfall. Wodurch sie stark abnehmen.
  • Persistierende Pupillarmembran (PPM): Die Pupillarmembran, die im Embryonalstadium die Linse versorgt, bildet sich nach der Geburt bei kranken Jungtieren nicht wie üblich, bevor sie die Augen öffnen, mit etwa zwei Wochen zurück. Es entsteht ein trüber Fleck auf der Hornhaut. Je nach Größe und Lage kann das die Sehkraft stark beeinträchtigen und sogar zur Erblindung führen.

Persönliche Geschichte – von Influencerin Sabrina

“Ich selbst besitze eine brown spotted Bengalkatze sowie einen Snow-Bengalkater. Obwohl sie sich vom Geschlecht unterscheiden, sind sie sich sehr ähnlich. Beim Einzug von Skadi war ich baff, als ich sie zuerst im Wohnzimmer abgesetzt hatte. Sie ging sofort selbstbewusst raus und erkundete das Wohnzimmer (ich habe sie immer erst in einem Raum ankommen und Tage später erst nach und nach andere Räume erkunden lassen). Ich war fasziniert, wie selbstverständlich es für sie war, überall alles zu erkunden. Da sie sich zu dem Zeitpunkt selbst noch nicht wirklich einschätzen konnte, ist sie natürlich nicht überall hochgekommen. Doch auch das stellte für sie kein Problem dar. Sie versuchte es so lange, bis sie das ‘Hindernis’ überwunden hatte oder hat sich einen anderen Lösungsweg gesucht. Hauptsache sie kommt dahin, wo sie es sich vorgenommen hat. Das hat sie bisher tatsächlich immer geschafft. Mittlerweile kann ich wirklich behaupten, dass sie bereits alle Möbelstücke von oben erkundet hat. Die Sprungkraft ist einfach der Wahnsinn.

Bei Floki war es beim Einzug ähnlich, nur dass er sich hauptsächlich auf das Kuscheln konzentrierte. Das war für ihn die Hauptbeschäftigung. Er war nicht allzu interessiert, überall hochkommen zu müssen. Für ihn war es sehr wichtig, dass der Mensch einfach immer in der Nähe ist. Hat man ihn mal nicht mitgenommen, wurde laut gemauzt und auf sich aufmerksam gemacht. Ungefähr so: ‘hier bin ich’, ‘vergiss mich nicht’, ‘nimm mich mit’.

Highlight für beide sind natürlich die Klettermöglichkeiten, die täglich genutzt werden. Vor der Anschaffung habe ich mich bereits mit der Ausstattung und den Bedürfnissen der beiden beschäftigt. So bin ich auf stylecats® gestoßen. Mir persönlich gefallen ‘Standard Katzenmöbel’ einfach nicht. Und da bei Bengalen ein einfacher Kratzbaum nicht ausreicht, sondern so viele Klettermöglichkeiten wie möglich zur Verfügung gestellt werden müssen, war es mir wichtig, dass sie schlicht und modern sind und zur Wohnung passen. Des Weiteren sind die Möbelstücke einfach robust und kräftig – egal mit welcher Power die beiden toben, ich weiß, die Katzenmöbel bleiben an Ort und Stelle und werden nicht umfallen. Denn mit der Wucht, mit der sie teilweise auf die Möbel springen, wäre ein ‘Standard Möbelstück’ schon längst umgefallen.”

Charaktere und Verhaltensweisen von Floki und Skadi

Beide sind sehr anhänglich. Wenn ich zuhause bin, wird mir auf Schritt und Tritt gefolgt. Manchmal versuche ich mich ‘wegzuschleichen’, wenn beide schlafen, da ich immer ein schlechtes Gewissen dabei habe und denke, ich störe ihren Schlaf. Dennoch verzichten sie darauf super gerne, sobald ich beispielsweise eine Etage tiefer gehe.

Bengalen lieben es, zu quatschen. Wenn sie etwas möchten, erzählen sie es dir oder fordern bestimmte Sachen ein. Floki liebt beispielsweise Snacks, die Skadi nicht so mag. Sobald aber Floki einen Snack bekommt, rennt Skadi an und fordert ihr gefriergetrocknetes Hühnchen ein. Dabei miauzt sie und versucht mit ihrer Pfote meine Hand zu berühren, um zu verdeutlichen, ‘benutz deine Hand, um mir den Snack zu geben’ oder sie setzt sich hin und wartet geduldig auf ihren Snack. Mit Skadi habe ich schon geclickert und mittlerweile funktioniert es auch ganz ohne. Das ‘Sitz’ hat sie wirklich drauf. Sie weiß schon, wie sie sich zu benehmen hat, um etwas zu kriegen, was sie möchte.

Was mir stark auffällt, ist der Bewegungsdrang. Ich würde sagen, im Vergleich zu anderen Katzenrassen haben die Leopardkatzen ihre ‘10 Minuten’ am Tag, die sich 3–4 Mal wiederholen. Da rennen die beiden wie bekloppt durch die Wohnung und jagen sich oder diverse Spielzeuge! Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt und weiß auch, wie ich mich selbst bei diesem Spiel einbinden kann. Es ist tatsächlich so, als würden wir ‘Fangen’ spielen – das ist wirklich verrückt und macht einfach total Spaß!

Wenn Besuch da ist, begrüßen die beiden diesen natürlich sofort an der Tür. Denn sie müssen zeigen, wer hier wohnt! Sie sind aufgeschlossen und haben keine Scheu. Floki kann man sofort kuscheln, denn sie ist ein echter Kuschelkater. Skadi ist am Anfang eher skeptisch und lässt sich nicht sofort von Besuch anfassen. Sie lässt sich auch von mir nur morgens und abends streicheln. Das zeigt sie auch, indem sie sich mit einem genervten Miauzen äußert, sobald man sie unmittelbar streicheln möchte.

Die Liebe der beiden zu Wasser ist unglaublich. Sobald das Bad offen ist, sitzen sie in der Badewanne, Dusche oder im Waschbecken. Einmal habe ich eine Schüssel mit Wasser auf dem Tisch stehen gelassen. Ein paar Minuten später wurde ich durch lautes Planschen erinnert, dass ich die Schüssel stehen lassen habe. Ich sage es euch: Es wird nie langweilig!

Kurze Randinfo: Bengalen sind hypoallergen und ich als Katzenallergikerin komme damit super zurecht!

Ich finde es einfach erstaunlich, wie intelligent diese Tiere sind. Wenn ich etwas nicht möchte und ‘nein’ rufe, verstehen meine Bengalkatzen es und schauen mich mit großen Augen an. Jeder Tag bringt einfach kleine Highlights mit sich, die ihn nicht langweilig werden lassen.

Hundeerfahrung hatte Skadi bisher nur einmal im Wald mit einem Husky. Da hatte sie sich auf meine Schulter gesetzt und sich ‘groß’ gemacht. Mit aufgeplustertem Schwanz stand sie selbstbewusst auf meiner Schulter und starrte sowie ‘fauchte’ den Husky an. Der Husky blieb dabei freundlich am Boden und beobachtete. Ich denke jedoch, wenn Skadi öfter Hunde treffen würde, würden beide schnell Freunde werden!”

_In Zusammenarbeit mit Sabrina von @skadi.bengal