Siamkatze im Rasseportrait

Größe: mittelgroß
Gewicht: 3 - 5 kg
Lebenserwartung: ca. 18 - 20 Jahre
Rassetyp: Siam Katze
Körperbau: schlank, langbeinig
Herkunft: Thailand
Beschreibung

Die elegante Katzenrasse der Siamkatze ist vor allem für ihren sozialen und neugierigen Charakter bekannt. Sie ist auch sehr eigenwillig und schlau und bedarf viel Aufmerksamkeit: Spielen und Kuscheln sollten zum Alltag im Zusammenleben mit einer Siamkatze dazugehören. Wir geben dir alle Infos, die du als Besitzer dieses außergewöhnlichen Haustieres haben solltest.

Geschichte der Rasse

Die Ursprünge der Herkunft der Siamkatze reichen zurück ins Königreich Siam, das heutige Thailand. In ihrem Herkunftsland wurde die Siamkatze wegen ihrer Schönheit und ihren zugeschriebenen spirituellen Fähigkeiten verehrt. Sie lebte dort im Königspalast und in Häusern der höheren Gesellschaft.

Im Jahr 1884 schenkte der siamesische König dem britischen Generalkonsul ein männliches und ein weibliches Tier der Tempelkatze namens Pho und Mia, die zum ersten Zuchtpaar Englands wurden. Deren erste Nachkommen wurden auf einer Katzenausstellung im Londoner Crystal Palace, in dem die ersten Ausstellungen überhaupt stattfanden, im Jahr 1885 vorgestellt. Da es nur wenige Tiere der Rasse in England gab, konnte auch nur mit wenigen Katzen gezüchtet werden, was zu Inzucht und infolgedessen zu verschiedenen Erbkrankheiten führte.

Zu Beginn ihrer Zucht gab es zwei verschiedene Arten von Siamkatzen, die sich in ihrem Aussehen und ihrem Körperbau unterschieden. 1892 wurden schließlich die ersten Rassestandards für Siamkatzen aufgestellt. In weiteren Ländern Europas wie Frankreich und Deutschland wurde die Siamkatze gegen Ende des 19. Jahrhunderts gezüchtet. Eine weltweite Verbreitung der Siamkatzen erfolgte erst ab der Mitte des 20. Jahrhunderts, wobei bewusst die Farbvarianten der Thaikatze Chocolate Point, Lilac Point oder Red Point gezüchtet wurden. Im Laufe der Jahre sind weitere Farbvarianten dazugekommen, die von Katzenzuchtverbänden wie dem 1. DEKZV E.V. anerkannt werden.

Aussehen

Die klassische Siamkatze hat einen eleganten, schlanken Körper, lange Beine und einen keilförmigen Kopf mit großen Ohren. Siamkatzen sind Teilalbinos, weshalb ihre Augen tiefblau und mandelförmig sind. Dadurch wird ihnen ein unverwechselbarer, exotischer Ausdruck verliehen. Die auffälligsten Merkmale der siamesischen Kurzhaarkatze sind ihre Points – die dunkleren Bereiche an Ohren, Gesicht, Pfoten und Schwanz, die sich stark vom restlichen Körper absetzen. Das Fell hat typischerweise eine cremefarbene bis weiße Farbe, wobei die Points in verschiedenen Schattierungen wie Seal, Chocolate, Blue oder Lilac auftreten können.

Charakter und Verhalten der Siamkatze

Die Siamkatze wird oft auch “Hundskatze” genannt: Sie ist anhänglich und äußerst intelligent – das Apportierenlernen ist für sie kein Problem! Siamkatzen haben außerdem einen ausgeprägten Spiel- und Jagdtrieb und fordern aufgrund ihres Charakters und ihres Bewegungsdrangs viel Aufmerksamkeit. Du solltest dir also täglich ausreichend Zeit einräumen, um deine Katze zu beschäftigen und ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Siamkatzen sind gerne in deiner Nähe und kuscheln viel, was sie zu treuen Weggefährten macht. Sie können eine starke Bindung zu ihren Besitzern aufbauen und sollten daher nicht allzu lange alleine gelassen werden. Da Siams sehr sozial sind, sind sie auch mit anderen Katzen und in der Regel auch mit Hunden verträglich. Bist du oft unterwegs, ist eine Zweitkatze oder ein Hund der ideale Mitbewohner für deine Thaikatze.

Dein Liebling kann über ein breites Spektrum an Lauten auch intensiv mit dir kommunizieren: Er plaudert gerne, aber teilt dir auch lautstark mit, wenn ihm etwas nicht passt. Denn die Rassekatze hat ihren eigenen Kopf und einen starken Charakter: Sie zeichnet sich durch Selbstbewusstsein und Eigenwilligkeit aus.

Haltung der Siamkatze

Da Siamkatzen ein dominantes Wesen haben, ist eine konsequente Erziehung wichtig. Die wasserscheuen Samtpfoten können als Wohnungskatzen gehalten werden, brauchen jedoch möglichst viel Platz und Bewegungsmöglichkeiten. Als Besitzer eines siamesischen Haustieres solltest du dir also jeden Tag Zeit einräumen, um mit ihm zu spielen. Ideal wäre es, ihm durch einen gesicherten Garten, in dem er nach Herzenslust toben kann, Freigang zu gewähren. Du solltest deinem Stubentiger auch ausreichend Spielzeug, Kratzstellen und Klettermöglichkeiten zur Verfügung stellen, z. B. durch Kratzbäume. Aufgrund ihres ausgeprägten Sozialverhaltens und da Siamkatzen so viel Aufmerksamkeit und Bewegung brauchen, lasse sie bestenfalls nie lange alleine: Deine Möbel werden es dir danken. Am wohlsten fühlt sich deine Siamkatze im Zusammenleben mit Artgenossen.

Die Rassekatze ist auch familienfreundlich. Sie wird oftmals als Therapiekatze, z. B. bei autistischen Kindern, eingesetzt. Sie schafft es durch ihr forderndes, aber gutmütiges Wesen, die Spielfreude der Kinder zu wecken.

Pflege der Siamkatze

Das Fell der Siamkatzen braucht keine intensive Pflege – gelegentliches Bürsten ihres Kurzhaares und ihres feinen Deckhaares reicht aus, um deine Samtpfote bei ihrer Körperpflege zu unterstützen. Die Thaikatze hat nur wenig Unterwolle, weshalb sie kaum haart.

Gesundheit

Siamkatzen können in der Regel sehr alt werden und sind robust. Allerdings gibt es einige typische Erbkrankheiten, unter denen die Katze leiden kann, z. B.:

  • Strabismus: Das Schielen kommt bei Siamkatzen häufig vor. Es bereitet ihnen üblicherweise keine Schmerzen und muss auch nicht zwangsläufig von einem Tierarzt untersucht werden, da die meisten Katzen gut damit leben können und es sie nicht im Alltag einschränkt. Strabismus bei Siamkatzen ist eine Folge ihrer Zucht. Katzen, bei denen Strabismus festgestellt wird, werden von der Zucht ausgeschlossen.
  • Nystagmus: Die Augen sind bei Erkrankungen von Siamkatzen häufig betroffen. Da sie Teilalbinos sind, haben sie einen Mangel an Melanin, das u. a. für die Augengesundheit wichtig ist. Die Krankheit Nystagmus zeichnet sich durch ein unkontrolliertes Augenzittern aus, was die Katze in der Regel nicht einschränkt, wodurch sie normal weiterleben kann.
  • Knickschwanz: Katzen mit Knickschwanz haben einen leicht abknickenden Schwanzwirbel, der normalerweise gerade verläuft. Häufig ist auch eine knochige Verdickung fühlbar. Betroffene Katzen haben zwar keine gesundheitlichen Auswirkungen, sind allerdings nicht mehr zur Zucht zugelassen.
  • Endokardialen Fibroelastose: Bei dieser Herzerkrankung verdickt die innere Herzwand. Bei schlimmen Verläufen kann sich die Verdickung auf die Herzklappen ausweiten. Dadurch sind Herzgeräusche, Kümmerwuchs und sogar Herzversagen möglich.
  • Persistierenden Ductus arteriosus: Hierbei handelt es sich ebenfalls um eine Herzkrankheit, die meist bei Kitten auftritt. Bei gesunden Katzen verschließt sich die Verbindung von Aorta und Lungengefäßstamm, bei kranken Tieren bleibt dieser Verschluss aus, was unspezifische Symptome wie Schwäche oder Herzversagen nach sich ziehen kann.
  • Porphyrie: Die seltene Stoffwechselerkrankung basiert auf einem Defekt in der Häm-Synthese. Häm ist ein Bestandteil von Hämoglobin, dem Sauerstoff tragenden Molekül im Blut, das bei der Krankheit nicht ausreichend produziert wird. Betroffene Katzen können starke Hautempflichkeiten, neurologische Störungen oder Verdauungsprobleme entwickeln.
  • Amyloidose: Bei dieser Krankheit lagert sich das Protein Amyloid, das in verschiedenen Organen und Geweben wie Herz, Leber oder Niere vorkommt, fortwährend ab. Dadurch wird die Funktion der Organe gestört. Da unterschiedliche Organe betroffen sein können, sind auch die Symptome unspezifisch, weshalb die Diagnose dieser Erkrankung herausfordernd sein kann. Es kann z. B. zu chronischer Nieren- oder Leberinsuffizienz kommen.
  • Pica-Syndrom: Diese Krankheit ist eine Verhaltensstörung bei Katzen. Sie ist durch das Fressen und Annagen von unverdaulichen Stoffen wie Wolle gekennzeichnet. Die Ursachen der Erkrankung sind nicht erwiesen, aber Stress, genetische Faktoren und Mangelernährung gelten als Auslöser. Das Fressen von nichtessbaren Objekten und Stoffen kann zu Verdauungsproblemen wie Darmverschluss führen.

Siamkatzen haben außerdem einen empfindlichen Magen. Achte daher am besten darauf, deiner Samtpfote Futter von hoher Qualität zu füttern, z. B. speziell magenfreundliches Futter. Dabei kannst du je nach Appetit deines vierbeinigen Lieblings bei seiner Ernährung zwischen Nass- und Trockenfutter wechseln.

Persönliche Geschichte – von Influencerin Ina

Kira ist für eine Siamkatze mit ihren 4 kg ‘gut im Futter’. Sie ist eine traditionelle Siamkatze (Chocolate Point) mit leicht rundlichem Kopf (nicht keilförmig wie bei den ‘modernen’ Siamkatzen) – okaaaay und leicht rundlichem Bauch vielleicht. Kira ist jetzt (2022) 13 Jahre alt und hatte ihr ganzes Leben lang Lemmy, ihren getigerten 8-Kilo-Freund der Rasse Europäisch Kurzhaar, an ihrer Seite, bis er 2019 nachts plötzlich in unseren Armen gestorben ist. Einfach nur der blanke Horror – aber sie hat das seitdem viel besser hinbekommen als wir Menschen. Solange Kira das so gut hinbekommt und es ihr gut geht, wird auch erstmal kein neuer Freund einziehen – obwohl Siams eigentlich nicht allein sein sollten. Wir haben sie seitdem natürlich besonders im Auge und da ich das Glück habe, zuhause arbeiten zu dürfen, bin ich immer da, um ihr jeden Wunsch (der natürlich lautstark in den unterschiedlichsten Tonlagen je nach Dringlichkeit geäußert wird) von den schielenden Blau-Augen abzulesen: sowas wie ‘Her mit dem Futter!’, ‘Ich will jetzt spielen!’, ‘Meine Heizdecke ist ausgegangen, mach die direkt wieder an!’ (ja, Kira hat im Winter eine Heizdecke, wenn sie nicht wie im Sommer der Sonne den ganzen Tag nachwandern kann), ‘Leg die Decke mal ein Stück weiter, damit ich wieder in der Sonne liege!’ oder ‘Ey, ich sitze jetzt schon seit 2 Sekunden auf der Waschmaschine und du bist immer noch nicht hier, um mich zu bürsten!’.

Charakter von Kira

Also ja, Siamkatzen sind sehr fordernd und redselig und treiben einen auch manchmal in den Wahnsinn. Dafür ist diese Katzenrasse aber auch sehr verschmust und sensibel und sucht deine Nähe. Kira schläft jede Nacht auf meinem Kopfkissen (jaaa, ich habe nur einen Zipfel vom Kissen und wundere mich seit Jahren, woher die Rückenschmerzen kommen… aber was tut man nicht alles…).

Beschäftigungsmöglichkeiten für Kira

Und damit es ihr die nächsten Jahre auch allein noch so gut geht, wie nur irgendwie möglich, werde ich jetzt das Klicker-Training nochmal starten (hat nicht so gut geklappt, als beide Katzen noch zusammen waren) und mal schauen, ob sie in ihrem Alter vielleicht noch Bock auf die Leine hat und vielleicht ein paar kleine Abenteuer erleben möchte. Alles natürlich super vorsichtig und genau so, wie SIE es möchte und immer mit einem Extra-Blick auf das Sensibelchen – das ist ja selbstverständlich.

Auf viele weitere Katzenjahre mit ‘Gänsehaut am Schwanz, wenn sie ihre Bürsten-Session genießt’ und wildes Knurren bei 80 km/h, wenn sie ihre ‘5-Minuten’ hat… Auf manchmal nerviges Geschrei (vor allem, wenn sie eifersüchtig ist, weil die Menschen gerade essen oder sie sich frecherweise begrüßen und küssen, wenn sie nach Hause kommen) und auf gaaaaanz viel Liebe und Katzenhaare im Bett!”

_In Zusammenarbeit mit Ina von @pollypixelt